Zweitmarktfonds

Unter dem Begriff „Gebrauchtpolicen“ ist das Geschäftsmodell seinerzeit an den Markt gegangen.

Man suche Menschen, die ihre Lebensversicherung nicht fortführen wollen oder können, zahle diesen etwas mehr als den von der Versicherung angebotenen Rückkaufswert aus, führe den Vertrag bis zum Ablauf fort und kassiere dann eine Ablaufleistung, die insbesondere durch Abschlusskosten-Degressionseffekte und Schlussgewinnanteile deutlich über der ausgezahlten Summe liegt.

So richtig hat sich dieses vor allem in Großbritannien genutzte Modell in der Breite nicht entwickelt. Dennoch kam ein findiges Berliner Emissionshaus auf die Idee, britische Gebrauchtpolicen als Zweitmarkt-Fondslösung auf den Markt zu bringen. Laut Financial Times griffen rund 17.000 deutsche Anleger zu und investierten zwischen 2004 und 2007 rund 335 Mio. Euro.

Seitdem hat das englische Pfund massiv an Wert verloren. Und die Renditerechnungen der englischen Versicherer gehen nicht auf. Es drohen hohe Verluste.

Zeigt sich wieder einmal: Wer viel riskiert, kann viel verlieren.