Zinsversprechen

Lebensversicherer geben in Verträgen mit Garantiezins ein sehr langfristiges Zinsversprechen ab. Viel wird darüber derzeit geschrieben, meist mit dem Tenor, dass die Leistungsfähigkeit der Branche nicht mehr das ist, was sie mal war.

Ausgewogene Berichterstattung ist das nicht. Denn sonst würde darauf hingewiesen werden, dass die Lebensversicherer ihre Zinsversprechen durchweg einhalten, indem der Garantiezins auch für Altverträge ohne Wenn und Aber bedient wird. Insoweit gelten gesenkte Garantiezinsen immer nur für das Neugeschäft. Fair, ehrlich, transparent und vor allem: vertragskonform.

Warum sollte auch das in der Medienberichterstattung mehr betont werden?

Weil andere es ganz anders machen. So berichtet DIE ZEIT vom 27.  März 2014 (S. 38) über eine Sparkasse, die alles daran setzt, ihre einmal abgegebenen Zinsversprechen zu brechen, indem versucht wird, die zugrunde liegenden Verträge loszuwerden. Es handelt sich dabei um langfristige ratierliche Sparverträge, die gegen Ende der Laufzeit Bonuszinsen von 3,5 Prozent vorsehen. Also durchaus vergleichbar mit unzähligen bestehenden Lebensversicherungen, die langfristig sind, Schlussgewinnanteile vorsehen und teils mit bis zu 4 Prozent Garantiezins ausgestattet sind.

Zugegeben: Es dürfte den Sparkassen derzeit schwer fallen, am Markt die 3,5 Prozent ohne weiteres zu erwirtschaften bzw. damit am Ende auch noch Geld zu verdienen. Dennoch ist ein Blick zu den Lebensversicherern durchweg angeraten. Denn auch die legen die Kundengelder am gleichen Kapitalmarkt an und erhalten dort auch nicht mehr Zins. Längst kein Grund, die Verträge einseitig zu kündigen.