Wer hätte das gedacht …

Allzu gerne wird den Versicherungsunternehmen unterstellt, sie würden sich an ihren Kunden bereichern wollen. Viele Themen werden für diesen befremdlichen Vorwurf bemüht. Aktuell die Diskussionen um die Bewertungsreserven oder um die Höhe der Abschlusskosten.

Das ärgert zurecht auch die Verfasser des wöchentlich erscheinenden map-faxes, das immer wieder mit Zahlen und Fakten, und nicht mit subjektiven Meinungen aufwartet. Gut so.

Und so wirft das map-fax 11/2014 vom 14. März 2014 die Frage danach auf, wem eigentlich die deutschen Lebensversicherer gehören. Und dabei kommt Interessantes zutage.

Legt man die Bilanzsummen der deutschen Lebensversicherer in Höhe von 865 Mrd. Euro zugrunde, sind darin gerade einmal 7,3 Milliarden Euro – also weniger als 7 Prozent – Eigenkapital von börsennotierten Aktiengesellschaften enthalten. Der Rest: Eigenkapital von Versicherungsvereinen, die ihren Mitgliedern, also den Kunden gehören. Und, mit 732 Mrd. Euro der mit Abstand größte Brocken, die versicherungstechnischen Rückstellungen, die nichts anderes sind als die zukünftigen Versicherungsleistungen. Auch dieser Betrag gehört damit eindeutig den Kunden.

Kurzum: Wenn sich die Manager der Lebensversicherer um das Wohl ihrer Unternehmen kümmern, stehen bis auf wenige Ausnahmen ausschließlich die Interessen der Kunden im Vordergrund, und nicht etwa die von „gierigen“ Aktionären.