Weltspartag

Heute ist Weltspartag. Er feiert seinen 90. Geburtstag und wurde seinerzeit eingeführt, um bei den Menschen nach der Hyperinflation der frühen 20er Jahre Vertrauen fürs Sparen zurückzugewinnen.

Inflation gibt es längst keine mehr. Insoweit ist der Weltspartag heute nichts anderes mehr als eine Marketingveranstaltung der Banken und Sparkassen, die darüber an das Geld Ihrer Kunden wollen, am besten über das immer noch sehr beliebte Sparbuch. Denn daran verdienen die Banken und Sparkassen ordentlich Geld, der Kunde hingegen geht quasi leer aus.

Warum funktioniert das Prinzip dennoch? Weil die Deutschen ihr Geld extrem sicher angelegt wissen wollen. Gibt es keine Zinsen mehr, wird im Zweifel der Sparbeitrag und damit der Gewinn der Sparkasse weiter erhöht.

Rationales Verhalten?

Ja und nein. Ja, weil es grundsätzlich richtig ist, den Sparbeitrag zu erhöhen, wenn Sparziele wegen abnehmender Rendite nicht erreicht werden können. Es gibt aber auch die Möglichkeit, von renditelosen Sparformen wie dem Sparbuch auf solche mit Renditechancen umzusteigen. Und das bietet sich in aller erster Linie für all diejenigen an, die langfristig sparen. Zum Beispiel durch Nutzung von Steuervorteilen oder staatlichen Zulagen, die es bei bestimmten Anlagen gibt und die die Rendite erhöhen. Oder durch den Wechsel in riskantere damit aber auch chancenreichere Anlageformen wie Aktien und Aktienfonds.

Wer all dies nicht will und stattdessen doch lieber am Weltspartag das Geld aufs Sparbuch bringt, sollte sich nicht über die Gewinne der Banken beschweren.