Vertrieb der Zukunft

Ist das „Hallo“ zur Digitalisierung auch gleichzeitig das „Lebewohl“ für die klassischen Vertriebswege in der Finanz- und Versicherungsbranche?  

Digitalisierung ist längst nicht mehr Zukunftsmusik. Die damit einhergehenden Veränderungen sind auch in der Finanz- und Versicherungsbranche spürbar. So wird beispielsweise der Umgang mit Online-Abschlüssen oder vorgeschalteten Chatbots immer selbstverständlicher – gerade bei der jüngeren Generation. Dennoch wünschen sich die meisten nach wie vor einen festen persönlichen Ansprechpartner. Jemanden, der sie individuell berät, Sachverhalte und Klauseln erklärt und vielleicht auch mal über den Tellerrand hinausschaut. Wie sieht also der Vertrieb in der Zukunft aus? „Wer glaubt, dass vorgefertigte Abfragen nach Schema F eine langjährige Beratungserfahrung und das im Gespräch entstehende Vertrauensverhältnis ersetzen können, hat offenbar wenig Menschenkenntnis“, erzählt Christian Glanz, Mitglied des Vorstands der Deutschen Vermögensberatung AG (DVAG), im Handelsblatt Finanzberater.

Vorsicht: Gefährliches Halbwissen

Besonders bei Finanzfragen können Entscheidungen auf Basis von lückenhaftem Laienwissen z.B. aus dem Internet fatale Folgen haben. Trotz der vielen Vergleichsmöglichkeiten und der Vielfalt an Informationen sind gerade Themen wie Altersvorsorge oder Absicherung für die meisten Verbraucher zu komplex. Der Spaßfaktor ist zu gering und der Erklärungsbedarf hoch, um sich allein und mit der nötigen Intensität damit auseinanderzusetzten. Niemand steht morgens auf und denkt: „Mensch, heute schließe ich mal eine Berufsunfähigkeitsversicherung ab“. Um eine solide Entscheidung treffen zu können, braucht es die Expertise eines Profis. Mit einer eingehenden Beratung kann genau analysiert werden, welche Produkte oder welche Vorsorgestrategie am besten passt. Und zwar so, dass der Kunde auch selbst genau versteht, was genau er letztendlich wählt und warum. Genau dafür braucht es den persönlichen Berater.

Online vs. Offline ist kein Duell

Online und offline sind im Vertrieb keinesfalls als Gegensätze zu betrachten – im Gegenteil. Im Grunde geht es darum, das Beste aus beiden Welten zu nehmen, optimal zu verzahnen und so den Vertrieb für die Zukunft bestmöglich aufzustellen. Vor allem in der Vertriebsunterstützung sieht Christian Glanz viele Chancen für die DVAG: „Wir können unseren Beratern dadurch noch effektiveres Handwerkszeug zur Verfügung stellen und sie so spürbar entlasten. Dazu gehört neben modernen IT-Lösungen für die Beratung und Vertragsabwicklung beispielsweise auch eine fortschrittliche, elektronisch unterstützte Aus- und Weiterbildung.“