Unverantwortliche Verunsicherung

"BaFin warnt vor Pleiten deutscher Lebensversicherer" So oder ähnlich in diesen Tagen viele Aufmacher in den deutschen Tageszeitungen und Journalen (s. z.B. Süddeutsche Zeitung vom 28. November 2013, S. 29).

Liest man das als Laie, muss das verunsichern. Erheblich. Denn nahezu die gesamte deutsche Bevölkerung setzt, was die eigene Altersversorgung angeht, ganz wesentlich auf private Lebens- und Rentenpolicen.

Ist sich die BaFin ihrer Verantwortung bewusst, wenn sie die Bürger mit derartigen Äußerungen aufschreckt?

Anscheinend nein, und das ist schade.

Die BaFin gibt öffentlich zu Protokoll, dass der eine oder andere Lebensversicherer Schwierigkeiten damit hat, im Laufe der 16-jährigen Übergangsfrist die nach Solvency II geforderten, zusätzlichen Eigenmittel aufzubringen.

  1. Das trifft allenfalls für einen kleinen Teil der Lebensversicherer zu. Nicht dabei: Die AachenMünchener Lebensversicherung, Premiumpartner der DVAG Deutsche Vermögensberatung und nach laufendem Beitrag zweitgrößter deutscher Lebensversicherer. Warum wird wegen einiger weniger wieder einmal das Gesamtbild der deutschen Lebensversicherer angekratzt? Und das durch die BaFin?
  2. Selbst für den Fall, dass ein Lebensversicherer die Anforderungen nach Solvency II nicht vollständig erfüllt, hat dies mit einer Pleite dieses Versicherers noch nichts zu tun. Denn die geforderten Eigenmittel stellen eine Maximalausstattung mit Eigenkapital dar, die für den Fall vorgehalten werden muss, in dem sich sowohl die Kapitalanlagen als auch die versicherungstechnischen Ergebnisse des Lebensversicherers dramatisch schlecht entwickeln und insoweit die damit einhergehenden hohen Verluste durch Eigenkapital kompensiert werden müssen. Erst im Falle dieses „Horrorszenarios“ könnte ein Konkurs eintreten. Einen solchen aber in der Öffentlichkeit in Verbindung zu bringen mit einer Unterdeckung der Eigenmittel nach Solvency II ist verantwortungslos.