Riester: Tragende Säule

„Die Riester-Rente ist gescheitert“, diese und ähnliche Schlagzeilen waren noch vor wenigen Wochen in den Zeitungen zu lesen, die namhafte Politiker aus allen Parteien zitierten.

Das Gegenteil ist der Fall: Allein die DVAG wird im Jahr 2016 über 80.000 Riester-Verträge neu vermitteln und das Gesamtvolumen auf rund 1,4 Mio. Verträge erhöhen. Das zeigt: Die Menschen interessieren sich sehr für das Riester-Sparen, und das ist nicht verwunderlich.

Denn in Zeiten niedriger Zinsen wirken die staatlichen Zulagen wie ein Renditeturbo. Ohne Zweifel ist damit die Riester-Rente inzwischen eine tragende Säule der privaten Altersvorsorge, die gerade deshalb durch Reformen noch weiter verbessert werden sollte.

Umso erfreulicher, dass die Bundesregierung erste wichtige Schritte beschlossen hat (die noch im Bundestag und -rat verabschiedet werden müssen):

  • Zum einen werden dann die Grundzulagen von 154 auf 165 Euro angehoben. Das macht diese Vorsorgeform noch attraktiver.
  • Zum anderen wird es zukünftig für die Anrechnung auf die Grundsicherung einen Freibetrag von bis zu 202 Euro monatlich geben. Das wird vor allem Geringverdiener dazu motivieren, mit der Riester-Rente fürs Alter vorzusorgen. Denn die bisherige volle Anrechnung auf die Grundsicherung hat gerade diese Gruppe davon abgehalten, mit kleinen Eigenbeiträgen zu sparen.

Gute Schritte also in die richtige Richtung: Stärkung eigenverantwortlicher, staatlich geförderter Altersvorsorge als unerlässliche Ergänzung zur gesetzlichen und betrieblichen Rente.

Bleibt abzuwarten, ob weitere Reform-Schritte folgen.

Besonders wichtig dabei: Eine radikale Vereinfachung des Zulagenverfahrens. Denn dessen Komplexität ist der Hauptgrund dafür, dass viele nicht die volle Zulage abrufen sowie Verträge beitragsfrei stellen oder sogar kündigen. Ganz abgesehen von den erheblichen Mehraufwendungen für die Anbieter und für die Berater, die das Produkt vermittelt haben.

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„Die Riester-Rente ist zunehmend die tragende Säule der privaten Altersvorsorge“: das Interview in der aktuellen Ausgabe der VGA Nachrichten hier zum Download:

>> VGA Nachrichten Interview Dr. Lach (PDF)