„Policen-Flohmarkt“

"Policen-Flohmarkt", so macht ein durchaus interessanter Beitrag in FOCUS-Money vom 28. Juli 2010 auf. Was steckt dahinter?

Will ein Kunde seine Lebensversicherung vor Ablauf beenden, besteht neben dem Rückkauf die Möglichkeit, den Vertrag zu veräußern. Dies kann dann Sinn machen, wenn der gebotene Preis über dem Rückkaufswert liegt, z.B. aufgrund von Schlussgewinnanteilen, die erst bei Ablauf fällig werden. Bekannt geworden ist dieses Geschäft unter der Bezeichnung „Gebrauchtpolicen“.

FOCUS-Money weist darauf hin, dass sich auch in diesem Markt „schwarze Schafe“ tummeln. Diese zahlen beispielsweise den Preis für die Police nicht sofort oder nur ratierlich aus. Auch Preisversprechen mit Beträgen, die deutlich über dem Rückkaufswert liegen, können ein Hinweis auf fehlende Seriösität des Käufers sein.

Da die Gesellschaften, die Lebensversicherungspolicen kaufen, selbst keine Versicherer sind, unterliegen sie naturgemäß nicht der Solvenzaufsicht. Bei Insolvenz vor Auszahlung des gesamten Kaufpreises bzw. der letzten vereinbarten Rate besteht damit wenig Chance darauf, an sein Geld zu kommen.

Alles in allem also durchaus eine nicht ganz unriskante Variante, seine Lebensversicherung zu beenden. Anlass genug, alternativ doch über eine (befristete) Beitragsfreistellung nachzudenken, um so selbst und allein von der höheren Ablaufleistung zu profitieren.