Null Risiko bei der Geldanlage?

Ob Aktie, Immobilie oder Gold: Jede Form der Geldanlage ist mit einem Risiko verbunden, sogar das altbekannte Sparbuch. Was tun, damit das Geld nicht an Wert verliert und die Risiken dennoch überschaubar bleiben?

In Deutschland herrscht Lust auf die Börse – das ergab der kürzlich veröffentlichte Geldanlageindex des Deutschen Instituts für Vermögensbildung und Alterssicherung (DIVA). In den letzten Monaten beschäftigten sich viele Menschen intensiv mit dem Thema Geldanlage. Dabei entdeckten vor allem jüngere Menschen den Aktienmarkt für sich. Auch wenn sich der Ruf der Deutschen als Aktienmuffel scheinbar immer mehr verflüchtigt, treibt viele die Frage nach dem jeweiligen Risiko um.

Gold: Alles glänzt?

Greifbar, mit einem festgelegten Wert und gefragter denn je: Gold war in den letzten Jahren immer eine ziemlich sichere Bank. Aber auch wenn der Goldpreis in den letzten Jahren insgesamt deutlich stieg, gibt es größere Schwankungen. So rutschte der Kurs 2013 um über 30 Prozent ab, um sich anschließend prächtig zu erholen.

Aktien: Ein Hoch auf den DAX

Seit seiner Gründung vor mehr als 30 Jahren hat sich der DAX sehr gut entwickelt. Es gibt Schwankungen, stärkere und schwächere Jahre. Wer langfristig Geld anlegen möchte, beispielsweise für die Altersvorsorge, ist mit dem Besparen von Aktien beziehungsweise Fonds meist gut beraten. „Nicht alle Eier in einen Korb“, lautet hier das Motto. Das bedeutet, das Geld zu verteilen und zum Beispiel eine Erbschaft in mehreren Fonds anzulegen statt alles in einzelne Aktien oder einen einzigen Fonds zu stecken. Die Geschichte des DAX zeigt: Je länger der Anlagehorizont, desto eher wird am Ende alles gut. Je kurzfristiger das Anlageziel, desto höher ist das Risiko.

Immobilien: Der sichere Traum vom Haus

Fast jeder hat ihn früher oder später – den Traum von den eigenen vier Wänden, sei es das eigene Haus oder die eigene Wohnung. Laut Experten ist die eigene Immobilie vor allem für das persönliche Wohlbefinden im Hier und Jetzt eine gute Anlage, die bei steigenden Immobilienpreisen nebenbei noch die Altersvorsorge absichert. Aber auch hier gibt es Risiken, denn je nach demografischer und wirtschaftlicher Entwicklung der Region ist eine Wertsteigerung nicht unbedingt gegeben. Hinzu kommt, dass kaum eine Geldanlage so stark von persönlichen Änderungen betroffen ist wie eine Immobilie – das birgt große Verantwortung.

Sparbuch: Diese eine Liebe, die nie zu Ende geht?

In der „guten alten Zeit“ gab es stellenweise auch mal fünf Prozent Zinsen, wenn man sein Geld auf dem Sparbuch parkte. Daran ist heute nicht mehr zu denken. Bei Sparzinsen nahe der Nulllinie und steigenden Preisen verliert das Sparguthaben real an Wert. Wer kein Tagesgeldkonto hat, für den lohnt sich vielleicht ein Sparbuch für den Anfang. Bei längerfristigen Anlagen gibt es rentablere Alternativen.

Fazit: Sparen lohnt sich immer noch

Statt vergangenen, vermeintlich risikoärmeren Zeiten nachzutrauern, empfiehlt es sich, die Vorteile der jeweiligen Anlagemöglichkeiten gezielt zu nutzen. Denn Rendite ist auch ohne allzu großes Risiko möglich.  Je breiter man sich aufstellt, desto besser kann man Schwankungen auffangen und dadurch Risiken verringern.  So oder so: Sich mit dem Thema Geldanlage zu beschäftigen und die Risiken gemeinsam mit einem kompetenten Berater einzuschätzen, lohnt sich fast immer.