Lernen aus der Finanzkrise

Ganz ausgestanden ist sie noch nicht, die jüngste Finanzkrise.

Denn immer noch sind einige Banken unter staatlicher Kontrolle und mehrere Landesbanken des Sparkassensektors wackeln noch mächtig. Dennoch ist es mit etwas zeitlichem Abstand inzwischen gut möglich, das Ursachengeflecht, das zur Finanzkrise führte, zu überschauen.

Diesen Versuch macht die Börsen-Zeitung in ihrer Ausgabe vom 3. Februar 2011 (Seite 6) mit einem sehr lesenswerten Beitrag.

Als Hauptursache wird dort ein künstlich niedrig gehaltener Zinssatz ausgemacht, der bei vielen Anlegern und Kreditnehmern das Risikobewusstsein weitgehend ausgeschaltet hat. Private Haushalte haben sich über Maßen verschuldet, um sich den finanziell eigentlich gar nicht darstellbaren Traum von den eigenen vier Wänden zu erfüllen. Und institutionelle Anleger haben sich mit billigem Geld verschuldet, um in vermeintlich rentable Anlagen zu investieren, ohne dabei das Risiko dieser Anlageformen hinreichend zu bewerten.

Genauso wichtig wie der Blick zurück ist bei einer solchen Analyse der nach vorne: Wann korrigieren die Zentralbanken die immer noch viel zu niedrigen Zinsen? Nach Auffassung der Börsen-Zeitung wäre dies dringend geboten.