Lehman-Pleite: Nur so geht es

Die Meldung in der Financial Times vom heutigen Tage war klein, und fast hätte ich sie überlesen:  "Sparkasse geht auf Lehman-Geschädigte zu", so lautet die Überschrift der abgedruckten Reuters-Meldung.

Beim Lesen traut man seinen Augen nicht: Die Sparkasse Hannover hat 60 Kunden, denen Lehman-Zertifikate verkauft wurden und die darauf hin geklagt haben, eine Entschädigung  angeboten.

Die Deutsche Vermögensberatung (DVAG) meint: Das ist gut und richtungsweisend für alle anderen, die gutgläubigen Kunden Lehman-Papiere und andere Anlagen mit Totalverlust verkauft haben. Denn die Bereitschaft, für angericheteten Schaden gerade zu stehen, zeugt von Ehrlichkeit und Anstand.

Doch nicht nur das waren die Beweggründe der Sparkasse: Mit dem Vergleich sollen jahrelange juristische Verfahren vermieden werden, so der Vorstandschef der Sparkasse. Man will das Thema schnellstmöglich loswerden. Und wieviel des eingetretenen Schadens mit einem Vergleichsangebot von 50 bis 75 Prozent des Nominalwertes der Papiere im Einzelfall wirklich ersetzt wird, bleibt fraglich. Denn über die Einstiegskurse wird nichts gesagt. Die Kunden werden wohl trotzdem zugreifen, wenig ist mehr als nichts.