
Weltspartag oder Weltzahltag?
In der Niedrigzinsphase stehen für Sparer anstelle von Belohnungen inzwischen sogar Strafzinsen bereit. Ist der Weltspartag vielleicht nicht mehr zeitgemäß?
Immer weniger Kinder und eine stetig ansteigende Lebenserwartung kippen das System. Mit einer solchen Argumentation macht man es sich zu leicht. Denn das Problem sind nicht die nicht geborenen Kinder und die immer älter werdenden Menschen.
Daran lässt sich auch durch politisches Handeln nur recht wenig verändern.
Das tatsächliche Problem – und dieses ist durchaus ein politisches – ist die Dauer der Erwerbstätigkeit der Menschen, die in den letzten und kommenden Jahrzehnten unzureichend an die demografische Entwicklung angepasst wurde bzw. wird. Dies führt dazu, dass der Anteil der Erwerbstätigen immer mehr ab und der der Nichterwerbstätigen immer mehr zunimmt. Da aber auch letztere von irgendetwas leben müssen, steigt die Last der Erwerbstätigen immer weiter an – sei es über Sozialversicherungsbeiträge oder über Steuern, die zur Deckung der Ausgaben verwendet werden.
Aber es ist offensichtlich politisch nicht durchsetzbar, dass …
Dass all dies von der Politik nicht im erforderlichen Maße angegangen wird, ist verständlich, denn es würde viele Wählerstimmen kosten. Zugleich ist vieles davon eine hart erkämpfte Errungenschaft des Sozialstaates.
Bleibt dennoch die Frage: Wenn denn diese Errungenschaften schlichtweg nicht mehr bezahlbar sind, wie soll es weiter gehen?
Die Antwort muss wohl lauten: Weitere Reformen und damit einhergehend eine Ausweitung der Verantwortung des Einzelnen für seine private Vorsorge.
In der Niedrigzinsphase stehen für Sparer anstelle von Belohnungen inzwischen sogar Strafzinsen bereit. Ist der Weltspartag vielleicht nicht mehr zeitgemäß?
Wohl kaum ein Begriff dürfte derzeit branchenübergreifend so viel genutzt werden wie der der Digitalisierung.