Inflation

Die Preise für Immobilien - besonders in Großstädten - sind in den letzten Jahren geradezu explodiert.

Was fürchten Geldanleger noch mehr als niedrige Zinsen? Hohe Inflationsraten, denn die führen in der Regel sehr schnell zu erheblichen Geldwertverlusten.

Die Inflationsrate in Deutschland ist sehr niedrig, manche sprechen sogar von Deflation. Deshalb gibt es wenig Aufregung über die extrem expansive Geldpolitik der EZB. Doch stimmt es tatsächlich, dass wir keine Inflation haben?

Ja und Nein.

Ja, weil die Preise für die Güter des täglichen Bedarfs, die auch dem für die Ermittlung der statistischen Inflationsrate zugrunde liegenden Warenkorb enthalten sind, tatsächlich seit Jahren weitgehend stabil sind, manche wie z.B. für Preise für Benzin sogar sinken.

Nein, weil es durchaus Bereiche gibt, in denen die Preise in den letzten Jahren fast schon explodiert sind. Diese sind aber im Warenkorb nicht enthalten, beeinflussen deshalb auch die Inflationsrate nicht. Welche Bereiche sind dies? Zum Beispiel Immobilien in den guten Lagen der beliebten Großstädte, die inzwischen unbezahlbar sind. Zum Beispiel alle Luxusgüter wie Gemälde, Oldtimer oder Uhren. Es sind aber auch Güter des täglichen Bedarfs, wenn man auf Qualität achtet. Wer auf dem Wochenmarkt frisches Obst oder beim Qualitätsmetzger ein Rinderfilet kauft, dem verschlägt es beim Bezahlen oft die Sprache.

Schade, dass dieser Aspekt in der öffentlichen Diskussion um niedrige Zinsen und um die horrend expansive Geldmengenpolitik der EZB keinerlei Eingang findet. Denn auch all diejenigen, die nur mäßigen Sachverstand haben ahnen, dass etwas nicht stimmt.