Große Zahlen

Blickt man auf die Staatschulden in der Welt, wird längst nicht mehr in Millionen gerechnet, sondern in hohen Milliardenbeträgen.

Wie selbstverständlich werden Beträge von 100 Milliarden Euro und mehr für Rettungsfonds zur Verfügung gestellt. Und „Otto-Normal-Verdiener“ wird dabei das ungute Gefühl nicht los, dass das einmal böse enden kann.

Wie schwer greifbar manchmal große Zahlen sind, demonstrierte jüngst sehr anschaulich ein Beitrag im Kölner Stadtanzeiger vom 19. Juli 2013.

92 Billiarden Dollar bekam ein Amerikaner versehentlich aufgrund eines technischen Fehlers auf seinem Konto gutgeschrieben. Natürlich nur für kurze Zeit.

Doch was sind 92 Billiarden Dollar?

Damit ließen sich auf einen Schlag sämtliche Staatsschulden, Schulden von Unternehmen und Schulden von privaten Haushalten auf der ganzen Welt tilgen. Zusätzlich könnten alle Aktien der Welt gekauft werden, und es wäre gerade einmal rund eine Billiarde Dollar verbraucht.

Was würde es bedeuten, wenn es auf einen Schlag keine Schuldner mehr gäbe? Die Welt würde im Geld ersticken. Es gäbe keine Zinsen mehr, denn wenn niemand Schulden machen will, hat Geld keinen Preis mehr. Private Altersvorsorge und alle anderen Anlageformen, die auf Schuldpapiere setzen, hätten plötzlich extrem hohe Liquidität und könnten ihr Geld nicht mehr anlegen, da von öffentlichen Haushalten und Unternehmen keine Anleihen mehr begeben werden.

Ein gut geschriebener Beitrag, der zweierlei verdeutlicht: Man sollte sich immer wieder auch große Beträge in ihrer Bedeutung vergegenwärtigen. Und Schulden sind per se nichts schlechtes. Wie immer gilt auch hier: Die Menge macht’s.