Google verkauft Versicherungen

Google ist allgegenwärtig.

Kaum ein Tag vergeht, an dem man nicht ein oder gar ein paar mal die Suchmaschine nutzt. Und dabei begegnet einem schon seit langem auch das Thema Finanzprodukte.

Denn viele geben in Suchmaschinen wie Google Suchbegriffe wie „billige Autoversicherung“ oder „günstige Baufinanzierung“ ein, um eine erste Orientierung zu erhalten. Der eine oder andere schließt dann auch online ab. Die meisten derjenigen (80%), die sich zunächst online über Finanzthemen informieren, nehmen jedoch danach für den Abschluss eine persönliche Beratung in Anspruch. Aus gutem Grund.

Auch Google verdiente dabei schon in der Vergangenheit gut, vor allem über Werbeanzeigen von Versicherungen und Banken, die bei den entsprechenden Suchbegriffen als Treffer auf den ersten Plätzen angezeigt werden. Bis zu 15 Euro Kosten pro Klick – ohne die Gewissheit, dass ein Abschluss zustande kommt – können dies in Spitzenzeiten sein (siehe Süddeutsche Zeitung vom 10. Juni 2013).

Doch Google will mehr, verprellt damit aber vielleicht die bisherigen Anzeigenkunden. Der Konzern will noch in diesem Jahr in Deutschland mit einem eigenen Vergleichsportal starten.

Mit Blick auf die Power von Google ein Grund zur Sorge? Ganz sicher für andere Vergleichportale wie z.B. „Check24“ oder Direktversicherer, die auf den Internetvertrieb und damit auf eine entsprechende Plazierung in den Portalen angewiesen sind.

Trotz aller Aktivitäten von Google bleibt der Markt für Online-Abschlüsse aber klein, denn er reduziert sich auf einen sehr kleinen Teil der Bevölkerung und nur auf ganz wenige Produkte wie z.B. die Autoversicherung. Und genau in dieser kleinen Schnittmenge tobt ohnehin schon erheblicher Wettbewerb – fast immer um den günstigsten Preis. Man möchte nicht zu den Anbietern gehören, die auf dieses „Spiel“ angewiesen sind.