Gewinnbringende Hobbies?

In Zeiten des „Nullzinses“ stellt sich vielen die Frage nach dem: „Wohin mit dem Ersparten“?

Besonders lukrativ erscheinen dabei – gerade jetzt zur Weihnachtszeit – Luxusgüter wie Oldtimer, Uhren, Wein oder Kunst. Denn allenthalben liest man in diesen Bereichen von teilweise „sagenhaften“ Wertsteigerungen. Das Schöne dabei: Auf wunderbare Weise lassen sich Hobby und Geldanlage verbinden, so der Glaube.

Im Einzelfall mag dies so sein, doch gilt es auch für den „Normalanleger“, der zum Beispiel darüber nachdenkt, seine Lebensversicherung zu kündigen oder verfügbare Mittel nicht in einen Aktienfonds zu investieren, sondern stattdessen einen Oldtimer zu kaufen?

Das kann sehr schnell ein sehr großes Verlustgeschäft werden. Zum einen, weil gerade Lebensversicherungen eine hohe Wertstabilität aufweisen und je nach Abschlussjahr bis zu 4 Prozent Zins garantieren. Zum anderen, weil Wertsteigerungen bei Luxusgütern ein hohes Maß an Expertise voraussetzen. Es gibt für solche Güter keinen „echten“ Markt, die Preisbildung erfolgt individuell, was eine Wertschätzung sehr schwierig macht, meist nur unter Hinzuziehung von Gutachtern.

Die Güter müssen, verbunden mit Kosten, aufbewahrt (z.B. teurer Wein) sowie (zum Beispiel bei Oldtimern) aufwändig gepflegt und fachmännisch instand gehalten werden. Und macht man die Anlage tatsächlich zum Hobby, indem man beispielsweise die teuer erworbene Uhr trägt, die eine oder andere Flasche Wein selbst trinkt oder den Oldtimer regelmäßig ausfährt, kann anstelle der erwarteten Wertsteigerung ganz schnell auch ein  Wertverlust eintreten.

Eine Wertanlage sollte unbedingt von einem Hobby getrennt werden“, so deshalb das Resumée des Kölner Stadtanzeigers vom 19. Dezember 2016 (S. 10).