Gewaltige Versorgungslücken

Der von Gewerkschaften und Sozialverbänden beauftragte dritte Monitoringbericht des "Netzwerks für gerechte Rente" kommt zu fast schon dramatischen Ergebnissen: Die Rente mit 67 kommt für die überwiegende Mehrheit der Arbeitnehmer schon aus gesundheitlichen Gründen nicht infrage.

Und schon heute arbeitet nur jeder 20. sozialversicherungspflichtig Beschäftigte bis zum derzeit noch geltenden Regelalter für den Rentenbeginn von 65 Jahren. Bei Hilfsarbeitern sind beispielsweise nur noch 35% der 55- bis 59-Jährigen in der Lage zu arbeiten.

Es überrascht nicht, dass die Gewerkschaften vor diesem Hintergrund fordern, die bereits beschlossene Anhebung des Renteneintrittsalters von 65 auf 67 Jahre rückgängig zu machen.

Doch zu was würde dies angesichts der nicht mehr korrigierbaren demografischen Struktur in Deutschland führen? Entweder müssten die Renten, die ohnehin schon nicht mehr ausreichen werden, noch weiter abgesenkt werden. Oder der steuerfinanzierte Staatszuschuss zur gesetzlichen Rentenversicherung würde ins Unermessliche anwachsen, mit ihm die Steuerlast der Bürger und Unternehmen. Eine dritte Variante: Steigerung der Produktivität, vor allem im Vergleich zu ausländischen Anbietern.

Man kann es drehen wie man will: Ausgeben kann man immer nur das, was man erwirtschaftet hat. Also entweder weniger ausgeben (= weniger Rente) oder mehr erwirtschaften (= länger / mehr / produktiver arbeiten). Dazwischen ist wenig Raum für Alternativen.

Ganz sicher aber ist: Auf die Vermögensberater der Deutschen Vermögensberatung (DVAG) wartet unendlich viel Arbeit, denn ohne private Zusatzvorsorge geht gar nichts – sowohl für das Alter als auch für Erwerbsunfähigkeit, eine der Hauptursachen für unfreiweillig frühzeitiges Ausscheiden aus dem Berufsleben.