Wie Geld anlegen?

Es herrscht Anlagenotstand: in erster Linie aufgrund der Zinspolitik und der Anleihekaufprogramme der EZB.

Es ist derzeit nicht nur für private Haushalte schwierig, Geld gewinnbringend anzulegen. Zum Beispiel dividendenstarke Aktienfonds wären hier eine Möglichkeit.

Doch es gibt auch institutionelle Anleger, allen voran die Versicherungsunternehmen, die große Summen anlegen müssen und dabei – anders als private Anleger – nur mit einem geringen Anteil ins Risiko gehen dürfen.

Vorzugsweise kaufen die Versicherer deshalb Anleihen von Staaten mit hoher Bonität. Die werfen derzeit zwar kaum Zinsen ab – im schlimmsten Fall, so wie derzeit neu begebene deutsche Bundesanleihen – gar keine. Dafür sind die Papiere sicher und genügen so den gesetzlichen Anlagevorschriften.

Das Problem: Seit die EZB Staatsanleihen aufkauft – und zwar zu jedem Zins – gibt es kaum noch Papiere am Markt. Und die Zinsen werden durch die Nachfrage der EZB noch weiter nach unten gedrückt. Dies ist die Grundlage dafür, dass eine gerade begebene italienische Staatsanleihe mit 50-jähriger Laufzeit und einem Zins in Höhe von 2,85 Prozent in kürzester Zeit fünffach überzeichnet war.

Ein klares Signal: Es herrscht Anlagenotstand, und zwar in erster Linie aufgrund der Zinspolitik und der Anleihekaufprogramme der EZB, mit denen diese die Konjunktur – vor allem in den südlichen Ländern Europas – ankurbeln und die Staaten bei der Sanierung ihrer Staatsfinanzen unterstützen will.

Im Gegenzug müssen sich die Kunden der Versicherer mit immer weiter sinkenden Garantiezinsen und Überschussbeteiligungen begnügen – und das offensichtlich auf längere Sicht. Denn wer 50-jährige Anleihen kauft bzw. kaufen muss, wird von irgendwann steigenden Zinsen nicht profitieren können.