Fakten

Als privat Krankenversicherter reibt man sich schon gelegentlich die Augen über den monatlich abgebuchten Beitrag.

Das gilt besonders mit zunehmendem Lebensalter und auch dann, wenn gleich mehrere Familienmitglieder privat versichert sind.

Warum aber sind die Beiträge relativ hoch und steigen, meist von Jahr zu Jahr?

Eine Ursache ist inzwischen klar, obwohl sie von den gesetzlichen Kassen bestritten wird: Die privaten Krankenversicherer subventionieren die Einkommen der Ärzte, denn die würden allein aufgrund der Einkommen aus den gesetzlichen Kassen sinken.

Den Beweis erbringt die FAZ vom 19. August 2014 (S. 17): Rund 166.000 Euro Gewinn p.a. (vor Steuer und Versicherungen) erzielt eine Arztpraxis im Schnitt. 69 Prozent dieser Einnahmen stammen aus dem Segment Kassenpatienten, Tendenz sinkend. Der Rest, also 31 Prozent, kommt aus dem Segment Privatpatienten, Tendenz steigend. Entscheidend aber: die 69 Prozent der Kassenpatienten machen 90 Prozent der Patienten aus, die 31 Prozent der Privatpatienten entsprechen 10 Prozent aller Patienten.

Unterstellt man eine größere Praxis mit z.B. 1.000 Patienten pro Jahr, würde ein Arzt also unter den genannten Prämissen an einem Privatpatienten rund 514 Euro verdienen, während er an einem Kassenpatienten 127 Euro verdient. Da ist schnell beantwortet, um wen sich der Arzt mehr kümmert, wem er besseren Service bietet und ggf. die höherwertigen Medikamente und diagnostischen Methoden zukommen lässt.