Europa wird aktiv

Kaum einen Bereich gibt es noch, in dem nicht neue Gesetzesvorhaben aus Europa kommen.

Nun beginnt dieser Mechanismus auch im System der gesetzlichen Rentenversicherung zu wirken. So schlägt die EU vor, das Renteneintrittsalter – und damit die Höhe der Rente – an die Lebenserwartung zu koppeln. Bedeutet konkret: Steigt die durchschnittliche Lebenserwartung, müssen die Menschen länger arbeiten, wenn sie den vollen Rentenanspruch erwerben wollen.

Nicht ganz neu, diese „europäische“ Erkenntnis, sicherlich aber ein vernünftiger Vorschlag, der dennoch nur schwer umzusetzen ist. Denn bekanntlich ist schon heute in Deutschland noch nicht einmal die Hälfte der Erwerbstätigen bis zum 65. Lebensjahr, dem aktuellen Renteneintrittsalter, berufstätig. Die vorgeschlagene Kopplung an die Lebenserwartung wird also zu nichts anderem führen als zu weiteren Rentenkürzungen.

Aber auch das muss wohl in Kauf genommen werden. Denn der Fall Griechenland zeigt: Ausufernde Ausgaben für die staatlichen Sozialsysteme führen zwangsläufig dazu, dass ein Land wirtschaftlich nicht mehr überlebensfähig ist.

Und für den Einzelnen bedeutet dies Rückbesinnung auf einen alten, aber überaus aktuellen Grundsatz: Hilf Dir selbst – mit Eigeninitiative, auch in Vorsorgefragen.