Entspannung?

Neues vom Statistischen Bundesamt (vgl. Versicherungsjournal vom 19.01.2011):

Von 12,8 Milliarden auf 3,9 Milliarden Euro ist das Defizit der deutschen Sozialversicherung bis zum dritten Quartal 2010 im Vergleich zum Vorjahr zurück gegangen.
Toll, denkt man da spontan.

Anlass zur Zuversicht gibt die Entwicklung dennoch wenig. Denn der positive Effekt resultiert ausschließlich aus dem konjunkturbedingten Rückgang der Arbeitslosigkeit und der damit verbundenen Entlastung des Etats der Bundesagentur für Arbeit.

Verschlechtert hat sich hingegen das Ergebnis in der gesetzlichen Kranken- und in der Pflegeversicherung, während die gesetzliche Rentenversicherung auf Vorjahresniveau liegt.

Der konjunkturbedingte Anstieg der Beitragseinnahmen wurde in diesen Segmenten also durch entsprechende Kostensteigerungen „kassiert“.

Berücksichtigt werden muss auch, dass im Ergebnis der gesetzlichen Krankenversicherung bereits ein Bundeszuschuss in Höhe von 11,8 Milliarden Euro verarbeitet ist – natürlich finanziert aus Steuermitteln.

Bleibt zu hoffen, dass die Konjunktur lange andauert – denn selbst damit ist von Entspannung keine Spur.