Ein paar Klicks …

„Es dauert keine fünf Minuten. Wie alt bist Du? Wie viel verdienst Du? Wofür willst Du Geld anlegen? Ein paar Klicks später spuckt der Algorithmus dann eine präzise Empfehlung für ein Portfolio aus“, so das Handelsblatt vom 2. April 2015 unter der Überschrift „Der virtuelle Finanzberater“.

Was ist davon zu halten? Ja, man kann heute schon viele Finanzprodukte online abschließen. Besonders beliebt: Autoversicherungen, das Girokonto und Konsumentenkredite, manchmal auch Risikolebensversicherungen, Fondssparpläne und Wertpapiere über Online-Depots.

Doch ist das tatsächlich „Finanzberatung“?

Fragt das System den potenziellen Anleger auch danach, ob ggf. das Girokonto überzogen ist und auf den Dispo Zinsen gezahlt werden, die sich mit keiner seriösen Geldanlage jemals erzielen lassen? Fragt das System danach, ob es anstelle einer Geldanlage nicht doch sinnvoller wäre, existenzielle Versorgungslücken, z.B. in den Bereichen Haftpflicht oder Berufsunfähigkeit zu schließen? Fragt das System nach bestehenden Verträgen und nach bisher nicht genutzten staatlichen Subventionen und steuerlichen Vergünstigungen? Oder fragt das System nach Zielen und Wünschen, die sich der potentielle Anleger mittel- bis langfristig erfüllen kann?

Nein! Ein solches System gibt es nicht und wird es auf absehbare Zeit auch nicht geben, da die Materie viel zu komplex ist und die Ausgangssituation der Menschen viel zu unterschiedlich sind.

Online hört also da auf, wo qualitative Beratung beginnt.