Die vierte Option

"Es gibt drei Optionen: Steuern anzuheben, länger zu arbeiten oder aber zu akzeptieren, dass unsere Rentner verarmen", so der EU-Sozialkommissar Laszlo Andor im Gespräch mit der Tageszeitung DIE WELT (15. Februar 2012) zu den staatlichen Handlungsoptionen in der gesetzlichen Rentenversicherung.

Richtig. Doch eine Option fehlt und wird leider nicht gesehen: Die gezielte und möglichst weitgehende Förderung privater Vorsorge, verbunden mit der Förderung von qualifizierter Beratung. Denn die Hauptaufgabe eines Beraters besteht unter anderem darin, die Menschen erst einmal aufzuklären über ihre wirtschaftliche Situation im Alter, verbunden mit konkreter Hilfe bei der Nutzung staatlicher Fördermöglichkeiten zum Aufbau privater Vorsorge.

Schade, dass in der Realität eher das Gegenteil vorherrscht: Die Förderung der privaten Lebensversicherung wurde stark beschnitten durch hälftige Besteuerung der angesammelten Überschüsse. Und von der Würdigung der gesamtwirtschaftlich unerlässlichen Funktion des Berater-Berufs in der Finanzbranche ist weit und breit auch nichts zu sehen.

Bleiben dann wohl am Ende tatsächlich nur die drei aufgezeigten Optionen – hausgemacht.