Beraterimage

Interessant sind die Ergebnisse einer Umfrage des "Reader´s Digest"-Magazins zum Image von Beratern in der Finanzbranche (s. Handelblatt vom 12. April 2011, Seite 32).

Gefragt wurde: Wie viel Prozent der Europäer haben hohes Vertrauen in ihren Finanzberater? Spitzenreiter sind die Berater in den osteuropäischen Ländern, aber z.B. auch in Schweden bewerten 47 Prozent ihren Berater sehr gut.

In Deutschland sind es nur 14 Prozent, einer der niedrigsten Werte im Quervergleich.

Woran liegt das?

Zunächst sollte differenziert werden zwischen Fern- und Nahbild. Im Nahbild beurteilen auch in Deutschland die meisten Menschen ihren persönlichen Berater sehr positiv, während das Image insgesamt negativ ist.

Dieses hat in den letzten Jahren besonders gelitten, was seine Hauptursache in Falschberatungen hat, indem tausenden von Kunden Lehman-Zertifikate mit Totalverlust oder geschlossene Fonds mit hohen Wertverlusten verkauft wurden, oftmals auch als Altersvorsorge.

Eine Rolle spielen aber auch überhöhte Provisionen wie jüngst in der privaten Krankenversicherung. Ein Thema, das dann über die Medien zu den Bürgern gelangt und dort den gesamten Berufsstand in Verruf bringt, obwohl nur einige wenige dafür verantwortlich sind.

Und letztendlich ist vielen Bürgern vielleicht nicht in Gänze bewusst, was ein gut ausgebildeter und professioneller Berater tatsächlich leistet und welchen Aufwand dieser betreiben muss, um Kunden immer gut und umfassend zu beraten.

Ebenso ist den meisten nicht bekannt, wie wichtig der Beitrag qualifizierter Berater für die gesamte Volkswirtschaft ist – bei der Absicherung von Risiken, beim Vermögensaufbau und für die Vermeidung von flächendeckender Altersarmut durch kompetente Beratung zur Altersvorsorge.

Bleibt: Wer als Berater tagtäglich sein Fachwissen auf dem Laufenden hält, in der Beratung die Interessen des Kunden konsequent berücksichtigt und für den Kunden auch dann da ist, wenn es um Service geht, wird vom allgemeinen Negativimage vermutlich nur ganz am Rande betroffen sein.