Angekommen

55 Prozent von 3.324 Befragten möchten aufgrund der Niedrigzinsphase keine neuen Altersvorsorgeverträge abschließen. So das Ergebnis einer aktuellen Umfrage.

Damit ist offensichtlich, dass die niedrigen Zinsen im Bewusstsein der Bevölkerung angekommen sind. Allerdings am falschen Ende. Denn die Konsequenz daraus, auf Altersvorsorge zu verzichten und stattdessen das Geld auf Sparbüchern und in Form von Termineinlagen zu horten, ist in mehrfacher Hinsicht der falsche Weg:

  1. Sparbücher und Termineinlagen sind die derzeit unrentabelsten Sparformen überhaupt, und es steht an, dass demnächst größere Einlagen sogar negativ verzinst werden. Wer also so spart, verliert real Geld.
  2. Wenn es keine Zinsen mehr gibt, müsste nicht weniger, sondern gerade mehr vorgesorgt werden, wenn ein bestimmter Lebensstandard im Alter erreicht werden soll. Wer also heute z.B. 150 oder 200 Euro monatlich anspart, wäre gut beraten, die monatliche Sparrate zu erhöhen, um so das ursprünglich mit höheren Zinsen kalkulierte Sparziel zu erreichen.
  3. Geeignete Vorsorgeprodukte mit akzeptabler Rendite gibt es durchaus noch. So beträgt die durchschnittliche Überschussbeteiligung für private Rentenversicherungen im Jahr 2016 immer noch mehr als 3 Prozent, die Hälfte davon im Regelfall steuerfrei.
  4. Wer zusätzlich steuerliche Vergünstigungen oder staatliche Zuschüsse zur Altersversorgung wie z.B. die Riesterzulagen nutzt, kann die Rendite ohne weiteres auf über 5 Prozent steigern.
  5. Und zu guter Letzt: Wer noch jung ist und langfristig ansparen kann, für den sind z.B. dividendenstarke Aktienfonds eine exzellente Möglichkeit, langfristig Renditen von durchschnittlich über 5 Prozent zu erzielen.

Nach wie vor die beliebteste Geldanlage der Deutschen: das Sparbuch. Doch die Zinsen sind meist so niedrig, dass die Anleger real Geld verlieren.