Alles neu….?

Viel wird derzeit über die Zukunft der Rente diskutiert. Das ist notwendig, denn die gesetzliche Rente steht vor nahezu unlösbaren Herausforderungen, die in den nächsten 30 bis 40 Jahren aus der demografischen Entwicklung resultieren.

Und die private Rentenversicherung sowie die betriebliche Altersversorgung einschließlich Pensionskassen und Direktzusagen der Arbeitgeber haben mit Blick auf die Negativzinsen zunehmend Schwierigkeiten, garantierte Renten auszufinanzieren.

Es gibt zwei Ansätze, das Thema zu diskutieren. Der eine: Alles vorhandene funktioniert nicht mehr, deshalb muss etwas ganz Neues her, um die Zukunft der Rente zu sichern. Der andere: Die vorhandenen Systeme sind im Grunde gut und richtig, es bedarf aber mit Blick auf die Demografie und den Niedrigzins beherzter Reformen des Bestehenden.

Letzteres ist sicherlich der bessere Weg. Dennoch entstehen immer wieder ganz neue Ideen wie zum Beispiel eine Deutschlandrente oder die Idee eines Generationenfonds (s. FAZ vom 22. Juni 2016, S. 35).

Dabei sorgen die Menschen nicht mehr über private Rentenversicherungen vor, sondern zahlen stattdessen monatlich in einen vom Staat gemanagten Fonds ein, der zu einem hohen Teil in Aktien investiert. Erworben werden dabei keine individuellen, garantierten Rentenansprüche, stattdessen „atmet“ die Rente in Abhängigkeit von der Performance des Fonds.

Auch hier sollte, bevor Neues eingeführt wird, geprüft werden, ob nicht auch die vorhandenen Systeme das leisten können, was mit dem Generationenfonds versprochen wird. Die fondsgebundene Lebens- und Rentenversicherung kann es allemal. Und würde der Gesetzgeber die Eigenkapitalanforderungen für Aktienanlagen der Lebensversicherer nicht in schwindelerregenden Höhen festsetzen, wären auch die Lebensversicherer ohne weiteres in der Lage, für ihre Kunden die Chancen der Aktienmärkte besser zu nutzen.  Allerdings mit höherem Risiko – genauso wie ein Generationenfonds.