Rietumu

Rietumu – wer weiß schon, dass sich hinter dieser Bezeichnung eine Bank aus Lettland verbirgt?

Warum ist diese Bank interessant? Wer dort 10.000 Euro anlegt, erhält zusammen mit einem Neukundenbonus 1,47 Prozent Rendite (vor Abgeltungssteuer) für ein Jahr (s. FAZ vom 24.08.2018).

Das scheint in Zeiten von Negativzinsen beachtlich, ist aber naturgemäß nicht nur mit Verständnisschwierigkeiten, sondern auch mit einem vergleichsweise hohen Ausfallrisiko verbunden.

Viel interessanter aber: Selbst mit diesem ansehnlichen Zins ist die Rendite des Tagesgeldes real negativ. Denn der Zins liegt spürbar unter der aktuell leicht gestiegenen Inflationsrate von rund 2 Prozent.

So werden in diesem Fall aus 10.000 Euro nominal in einem Jahr 9.951 Euro real – ohne Berücksichtigung der Abgeltungssteuer, für die es bekanntlich keine Freibeträge wegen Geringfügigkeit gibt. Noch deutlicher wird der Verlust, wenn man sein Geld in Deutschland anlegt, wo es derzeit unter bestimmten Bedingungen für Termingeld (1 Jahr) bis zu 0,7 Prozent geben kann. Aus 10.000 Euro nominal werden dann binnen Jahresfrist rund 9.880 Euro real.

All dies zeigt: Wer derzeit auf Sparbücher, Festgelder oder Termineinlagen setzt, verliert real Geld. Wer das nicht will, kommt um andere Formen der Anlage wie z.B. Aktien- oder Mischfonds nicht umhin.