Milliardenverlust

Rund 20 Milliarden Euro verlieren gutgläubige Anleger in Deutschland jedes Jahr durch Investitionen in geschlossene Fonds, so die Schätzungen des Bundeskriminalamtes, das sich mit solchen Fällen beschäftigen muss. Denn oft ist Betrug im Spiel.

Ganz aktuell müssen viele um ihre Investitionen in Schiffscontainer bangen. In München stehen aber auch mehrere Leasingfonds vor dem Konkurs, was für die Investoren wohl mit einem Totalverlust verbunden sein wird.

Die Idee der Leasingfonds: Mit dem eingesammelten Geld werden Maschinen gekauft, die dann von Unternehmen geleast werden. Die dabei generierte Rendite wird an die Anleger ausgeschüttet. Die Anlage sei sicher, da selbst für den Fall, dass ein Unternehmen seinen Leasingzahlungen nicht (mehr) nachkommt, die Maschine als Sicherheit steht und anderweitig vermietet werden kann.

Die Realität war offensichtlich eine andere. Vom Kapital wurden gleich zu Beginn rund 20 Prozent als Gebühren und Provisionen abgezweigt. Gegenüber den Unternehmen bildeten sich immer höhere Forderungen. Und die angeblich ausgeschüttete Rendite war nichts anderes als die „getarnte“ Rückzahlung eines Teils des zur Verfügung gestellten Kapitals, das auf diesem Wege immer weiter abnahm – der Grund dafür, dass die Anleger Nachschüsse leisten sollten.

Im Jahr 2011 entzog dann die BaFin die Genehmigung für die Fonds und ordnete deren Abwicklung an. Nunmehr befinden sie sich in Liquidation. Doch anstelle eines Anteils am Liquidationserlöses droht den Anlegern eine Nachzahlung. Damit geht der Verlust möglicherweise sogar über die Höhe der Einlage hinaus.

„Paradebeispiele“ für die Risiken, die Anleger am grauen Kapitalmarkt eingehen. Risiken, die in dieser Form bei den beaufsichtigten, offenen Publikumsfonds der namhaften deutschen Fondgesellschaften nicht bestehen.