Stadt – Land

Eine Bankfiliale rechnet sich in einer Stadt ab 150.000 Einwohner, so die Börsenzeitung vom 1. September 2017 (Seite 4).

Eine Aussage, die die Richtung vorgibt. Denn tatsächlich nimmt die Anzahl der Bank- und Sparkassenfilialen durch den Einzug der Geldautomaten und des Online-Banking seit Jahren deutlich ab. Allein im Jahr 2016 wurden über 2.000 Filialen geschlossen. Die Gesamtzahl lag Ende des Jahres bei 32.026 Filialen. Im Jahr 2006 waren es noch über 42.000, ein Rückgang um nahezu 25 Prozent in nur 10 Jahren. Die meisten Schließungen dabei vor allem in ländlichen Gebieten und in kleinen Städten.

Eine Entwicklung, die insbesondere Menschen auf dem Land Sorge bereiten könnte. Denn trotz Online-Banking und Internet legen die meisten bei komplexeren Bankprodukten wie z.B. Geldanlage oder Baufinanzierung immer noch größten Wert auf eine persönliche Beratung. Naheliegend, dass diese „Lücke“ durch gut ausgebildete, selbstständige mobile Berater geschlossen werden kann. Denn die können deutlich kostengünstiger als eine Bank- oder Sparkassenfiliale arbeiten und stehen deshalb auch in kleinen Städten und auf dem Land zur Verfügung, indem sie neben der Beratung im Büro die Kunden auch vor Ort aufsuchen – und das nicht nur während der bei Banken und Sparkassen üblichen starren Öffnungszeiten.

Anzahl der Bankfilialen in Deutschland Quelle: Deutsche Bundesbank (Angaben bis 2013) / bild.de

* Branchen-Schätzung ** Prognose ehem. Commerzbank-Chef Martin Blessing