Wer mit dem Sparbuch spart, entspart

„Das Sparbuch heißt Sparbuch, weil man es sich sparen kann“ - ein allseits bekanntes Sprichwort, das dennoch so mancher nicht gerne hört.

Warum? Immerhin jeder zweite Deutsche hat ein solches Sparbuch, und über 528 Milliarden Euro werden heute dort gehortet.

Was das bedeutet, machte jüngst der Kölner Stadtanzeiger deutlich: Dort wird der Fall beschrieben, in dem ein altes Sparbuch wieder auftauchte, auf dem die letzte Buchung im Jahr 1992 vorgenommen wurde. Das Guthaben belief sich danach auf 89,39 Deutsche Mark (= 45,70 Euro).

Nach Vorlage in der Bankfiliale wurden sodann für die zurückliegenden 23 Jahre Zinsen in Höhe von 12,24 Euro gutgeschrieben. Auf den ersten Blick unauffällig, beginnt man aber zu rechnen, wird das Problem schnell deutlich. Denn dieser Zins reicht bei weitem noch nicht einmal dazu aus, den in dieser Zeit entstandenen Kaufkraftverlust auszugleichen. Dafür wären Zinsen in Höhe von 23,77 Euro, also annähernd das Doppelte, notwendig gewesen.

Allein dieses einfache Beispiel zeigt: Wer mit dem Sparbuch spart, entspart. Die Gewinner sind die Banken, die die Zinsdifferenzen einstreichen. Niemand ist dazu gezwungen, sein Geld auf einem Sparbuch anzulegen. Und renditestärkere Alternativen gibt es reichlich.