Glänzendes Angebot …

Die Zinsen auf dem Tiefpunkt, Höchststände bei den Aktien - wohin also mit dem Geld, das aktuell nicht benötigt wird?

Eine Frage, die sich derzeit fast jeder stellt, der in der glücklichen Situation ist und Geld übrig hat. Und so manch einer kann dann der Versuchung nicht widerstehen, wenn mit Hochglanzprospekten hohe Renditen versprochen oder sogar garantiert werden.

Aber nicht selten endet so etwas dann im Totalverlust, so wie er jetzt einigen tausend Anlegern droht, die ihr Geld über die Firma Berliner Wirtschafts- und Finanzstiftung BWF angelegt haben.

Das Modell sollte wie folgt funktionieren: Der Kunde stellt der Stiftung Geld zur Verfügung, die Stiftung kauft dafür Gold und garantiert nach Ablauf eines bestimmten Zeitraumes einen Rückgabepreis, der deutlich über dem Einstandspreis für das Gold liegen soll. Hört sich nicht schlecht an: Gold als „sichere Währung“ und das mit garantierter Rendite.

Die Stiftung steht angeblich kurz vor dem Konkurs (s. z.B. DER TAGESSPIEGEL). Kein Wunder, denn das Modell könnte ja nur dann funktionieren, wenn der Goldpreis kontinuierlich steigt. Aber nicht nur dieser „Irrtum“ dürfte ursächlich für den drohenden Konkurs sein. Angeblich wurde den Anlegern bei Kauf des Goldes ein deutlich über dem aktuellen Marktpreis liegender Preis in Rechnung gestellt. Das Geld wurde nur partiell in Gold investiert. Und die Fahnder beschlagnahmten rund 4 Tonnen Gold, von denen aber nur 200 Kilogramm echt waren. Der Rest: Falschgold, wie auch der Kölner Stadtanzeiger berichtete.

Was lehrt der Fall wieder einmal? Hochglanzbroschüren und garantierte Renditen, die weit über den Marktrenditen liegen, sollten mit aller größtem Argwohn bewertet werden. Denn nicht selten stecken dahinter Anlagen, die nur für einen lukrativ sind: Den Emittenten.