Marketing
Es gibt gutes und weniger gutes Marketing.
Der aktuelle Rentenversicherungsbericht der Bundesregierung beschäftigt sich mit der Frage, ob die Rechnung aufgegangen ist, ob also das Gesamtversorgungsniveau vor Absenkung des Rentenniveaus und Einführung der Riester-Rente identisch ist mit dem Versorgungsniveau danach.
Nein, die Rechnung ist vordergründig nicht aufgegangen! Und genau diesen Bericht greifen in diesen Tagen die Medien auf, um erneut zum Ergebnis zu kommen: Die Riester-Rente ist ein Flop, taugt nichts und sollte besser nicht abgeschlossen werden.
Beschäftigt man sich genauer mit dem Bericht und interpretiert die Ergebnisse richtig und mit Sachverstand, kommen ganz andere Zusammenhänge zu Tage.
Das soll im folgenden geschehen:
Lag das Versorgungsniveau 2001, also vor Einführung der Riester-Rente, bei 52,6 Prozent, liegt es 2014 – einschließlich Riester-Rente – nur noch bei 50,3 Prozent. Die Riester-Rente konnte also bezogen auf die Gesamtbevölkerung die Absenkung des Rentenniveaus tatsächlich nicht vollständig auffangen.
Was sind die Ursachen?
Zusammengefasst: Wenn die Riester-Rente die mit ihr verbundenen Ziele nur teilweise erreichen konnte, gibt es dabei zwei zentrale Ursachen:
Was sind die Konsequenzen:
Wer eine Riester-Rente abgeschlossen, die Beiträge regelmäßig gezahlt und den notwendigen Eigenbeitrag beachtet hat, wird sein Versorgungsniveau aufgrund der Kosten- und Zinseffekte nicht ganz bei 52,6 Prozent halten können. Fest steht aber: Wer keinen Riester-Vertrag abgeschlossen hat, dessen Versorgungsniveau wird deutlich unter dem heutigen Schnitt von 50,3 Prozent liegen. Wenn also Kritik an der Riester-Rente gerechtfertigt ist dann vor allem die, dass sie viel zu wenig abgeschlossen haben.