Amüsanter Irrtum?

Man könnte es eigentlich als amüsanten Irrtum abtun. Aber dafür ist die dahinter stehende Sache einfach zu wichtig und zu ernst.

Es geht darum, ob eine private Rentenversicherung Sinn macht oder nicht. Ganz aktuell meldet sich dazu mal wieder eine der großen namhaften Wirtschaftszeitungen in Deutschland, das Handelsblatt, am 27. August (Seite 36) zu Wort.

„17 Jahre muss der Kunde warten, bis er die Einzahlung von 100.000 Euro durch die garantierten Renten wieder raus hat“, so das Blatt.

Damit wird nichts anderes suggeriert, als dass Rentenversicherungen Spar- und Entnahmepläne sind, deren Sinnhaftigkeit sich alleine aus den Ein- und Auszahlungsdauern ergibt. Abschließen sollte also nur, wer älter wird als der Durchschnitt.

Ein Irrtum? Ja, denn Rentenversicherungen sind gerade keine Sparpläne. Sie zielen auf die Biometrie ab und sorgen für einen Risikoausgleich im Kollektiv.

Und: Woher soll ein 40-Jähriger, der heute fürs Alter vorsorgen will, wissen, wie alt er wird?

Heißt konkret:

  • Wer eine gut dimensionierte Rentenversicherung abschließt, muss sich ab dem Tag des Abschlusses keine Sorgen um seine Einnahmen im Alter machen, denn die meist monatlichen Zahlungen kommen bis ans Lebensende. Garantiert!
  • Und das funktioniert ausschließlich deshalb, weil es Menschen gibt, die älter als der Durchschnitt werden und welche, die eben früher sterben.

Kein Spar- und Entnahmeplan dieser Welt kann und darf lebenslange Leistungen garantieren. Wer das macht, muss Versicherungskollektive bilden, die für den notwendigen Risikoausgleich sorgen.

Wer also keine Lust darauf hat, auch im hohen Alter stets Sorge davor zu haben, morgen kein Geld mehr zu haben, sollte mit privaten Rentenversicherungen vorsorgen. Je mehr, desto beruhigender.