Spreu und Weizen

Lesenswert die Beiträge in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift für Versicherungswesen 2/14 (Seiten 41 und 52 f. ) für jeden Makler und all diejenigen, die noch an die rosige Zukunft dieses Berufsstandes glauben.

„Das Berufsbild des Versicherungsmaklers hat sich in den letzten Jahren massiv verändert.

Die Anforderungen stiegen an, der Aufgabenbereich vergrößerte sich und der Qualitätsdruck verstärkte sich erheblich. So müssen Versicherungsmakler mehr Verwaltungsaufgaben wie z.B. Policierung und Schadensregulierung von den Versicherern übernehmen, die Courtagehöhe hat sich jedoch verglichen mit dem steigenden Aufgabenvolumen gegenläufig entwickelt.

Der Konkurrenzkampf um Versicherungsnehmer verschärft sich, wobei die Erwartungen an die angebotene Produktpalette und die Serviceleistungen sehr viel höher sind als noch vor fünf Jahren. Dabei konkurrieren die Versicherungsmakler nicht nur mit der eigenen Berufsgruppe, sondern auch mit der Ausschließlichkeit, Internetportalen, Banken und anderen Finanzintermediären, die in den Vermittlermarkt drängen.

Darüber hinaus werden die Versicherungsmakler kurzfristig zusätzliche Einschnitte verkraften müssen, denn grundlegende Änderungen an die Anforderungen an Versicherungsvermittler werden durch die neue EU-Vermittlerrichtlinie IMD2 erwartet“.

„Ein Viertel aller Makler hat am Ende eines Jahres weniger als 25.000 Euro Gewinn gemacht. Bei 28% aller Makler liegt der Jahresüberschuss nur zwischen 25.000 und 50.000 Euro“.

So die ZfV zur Situation heute.

Sollte es dann zusätzlich doch irgendwann noch zu einer Verpflichtung zur Honorarberatung für ungebundene Vermittler, zu denen sich die Makler zählen, kommen, wird sich mit Blick auf die schon heute hohen Anforderungen und die meist sehr niedrigen Einkommen ganz sicher die Spreu vom Weizen trennen. Denn die meisten Makler werden dann ohne Anbindung nicht mehr überlebensfähig sein.