Enteignung?

Immer häufiger ist zu lesen, Lebensversicherungskunden werden "kalt enteignet" (zuletzt siehe Handelsblatt vom 24. Mai 2013, S. 46).

Ein dramatischer Begriff, der die Bevölkerung wachrüttelt. Denn kaum etwas dürfte die Menschen mehr erzürnen, als sein Eigentum weggenommen zu bekommen. Wieder einmal muss man – leider – den Medien auch in diesem Fall den Vorwurf einer sehr unsachlichen Stimmungsmache und Falschdarstellung vorwerfen.

Richtig ist, dass die Überschussbeteiligungen und der Garantiezins sinken (müssen), da beides den Leitzinsen folgen muss. Gänzlich falsch ist aber, dass demjenigen, der mit einer Lebensversicherung vorsorgt, sein Geld weggenommen wird – sprich: am Ende weniger heraus kommt, als an Sparanteilen einbezahlt wurde.

Ganz im Gegenteil: Mit knapp 4 Prozent deklarierter Überschussbeteiligung (Branchenschnitt 2013) ist die private Lebensversicherung eines der sichersten und gleichermaßen rentabelsten Vorsorgeprodukte überhaupt.

Berücksichtigt man weiterhin, dass die Erträge nur hälftig versteuert werden müssen und darüber hinaus bei vielen Lebensversicherungsformen weitere Steuervorteile realisiert oder staatliche Zulagen gezahlt werden können, ist dieses Produkt im Grunde auch heute noch unschlagbar.