„Zins ist der Preis für temporären Konsumverzicht.“
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Solche Überschussbeteiligungen sind heute schlichtweg nicht mehr zu erzielen, und dies führt dazu, dass die heute für solche Verträge in den jährlichen Standmitteilungen ausgewiesenen Ablaufleistungen unter denen bei Abschluß liegen.
Immer mal wieder taucht nun der Vorwurf auf, die Lebensversicherer hätten sich böswillig verrechnet (siehe z.B. Der Spiegel vom 6. Mai 2013, S. 27).
Kann man das so stehen lassen?
Fakt ist: Wer als Versicherer oder Berater vor rund 10 Jahren im Angebot eine 6-prozentige Verzinsung zugrunde legte, agierte durchaus vorsichtig. Denn allein der Leitzins der EZB lag seinerzeit teilweise über 5 Prozent, die tatsächlich erzielten Renditen teils bei über 7 Prozent. Aktuell senkte die EZB den Leitzins von 0,75 auf 0,5 Prozent, die durchschnittlichen Überschussbeteiligungen im Jahr 2013 wurden mit knapp unter 4 Prozent deklariert.
Die deutschen Lebensversicherer haben sich nicht verrechnet, und die Berater haben seinerzeit die Angebote nach bestem Wissen und Gewissen errechnet.
Alles andere würde bedeuten, dass Versicherer und Berater wussten, dass….
…. die Banken in eine tiefe Bankenkrise stürzen werden,
…. die Finanzmärkte teilweise kollabieren,
…. ein Teil der Euroländer eine europaweite Staatsschuldenkrise auslösen
und deshalb die EZB zur Rettung des gesamten Finanzsystems sowie zur Gewährleistung einer tragbaren Refinanzierung der Euroländer den Leitzins von Jahr zu Jahr weiter absenken mußte. Die Vorhersage dieser Entwicklungen hätte mehr als hellseherische Fähigkeiten erfordert.
Es ist das Wesen der Lebensversicherung, zum Wohle ihrer Kunden konservativ zu investieren, also vornehmlich in festverzinsliche Papiere mit höchster Bonität. Das erzwingt auch das Versicherungsaufsichtsgesetz. Die Überschussbeteiligungen müssen sich deshalb zwangsläufig mit dem Leitzins – wie derzeit nach unten – mitbewegen. Aber eben auch nach oben, wenn der Leitzins wieder steigt.
Wer also heute eine Lebensversicherung mit einer Laufzeit von z.B. 25 Jahren abschließt, darf durchaus hoffen, am Ende mehr heraus zu bekommen als heute im Angebot ausgewiesen. Mal schauen, ob dann auch wieder Stimmen laut werden, die behaupten, die Lebensversicherer hätten sich verrechnet.
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