Trittbrettfahrer

Der Fachhandel zum Beispiel in der Elektrobranche oder bei Haushaltsgeräten, aber auch z.B. Reisebüros können ein Lied davon singen: Der Kunde lässt sich vom Fachmann ausführlich beraten, ist dann bestens informiert und kauft letztendlich das favorisierte Produkt zum günstigsten Preis im Internet.

Leer geht aus: Der Fachhändler. Man nennt das Phänomen auch „Trittbrettfahren“, durchaus eine Bedrohung für ganze Handelsbereiche.

Nun könnte man glauben, dies könnte auch die Berater (= Händler) in der Finanzbranche treffen, indem sich der Kunde zunächst vom Berater ausführlich die Produkte erklären lässt, um dann Lebensversicherungen, Investmentfonds oder Bausparverträge im Internet einzukaufen.

Weit gefehlt, denn in der Finanzbranche ist ein ganz anderes Phänomen zu beobachten, nämlich genau der entgegengesetzte Mechanismus: Der eine oder andere wagt sich an die komplexe Materie heran und recherchiert im Internet, merkt dann aber, wie schwierig alles ist und wieviel Fachwissen vonnöten wäre, um das zum Bedarf passende Produkt zu finden. Also sucht man nach getaner Internetrecherche letztendlich doch den Fachmann auf, lässt sich von diesem beraten und beauftragt ihn, die passenden Verträge abzuschließen.

Der Verlierer in diesem Fall: Das Internet, in dem mit großem Aufwand Finanzprodukte eingestellt und abschließbar gemacht werden, tatsächlich macht dann aber der Berater aufgrund seiner persönlichen Kompetenz das Rennen.

Das Internet also keine Bedrohung für den Berater in der Finanzbranche, sondern allenfalls Helfer. Nämlich dann, wenn der Berater in der Lage ist, das Internet für sich als Image- und Kommunikationsinstrument zu nutzen.