Junge Alte

Die 65- bis 85-Jährigen in Deutschland fühlen sich im Schnitt zehn Jahre jünger, als es ihrem tatsächlichen Lebensalter entspricht.

So das zentrale, sehr erfreuliche Ergebnis einer von der Generali Deutschland in Auftrag gegebenen und vom Institut für Demoskopie Allensbach durchgeführten Studie.

Ein naheliegendes Ergebnis: Denn der aktuell für Rentner vergleichsweise hohe Wohlstand, die moderne Medizin sowie das gerade bei älteren Menschen in weiten Teilen gewachsene Bewußtsein für gesunde Ernährung und für Bewegung führen dazu, dass sich einem heute 65- oder 70-Jährigen ganz andere Möglichkeiten für die Freizeitgestaltung bieten als noch vor z.B. 25 Jahren.

Leichtfertig könnte man nun davon ausgehen, dass sich dieser Trend – zusammen mit der immer weiter ansteigenden Lebenserwartung – fortsetzen wird. Eine These, die gewagt ist.

Denn der Preis des „Sich-Gut-Fühlens“ im Alter ist hoch. Er manifestiert sich im verfügbaren Einkommen sowie in den Kosten für das beste Gesundheitssystem der Welt, das Deutschland sein Eigen nennen darf. Dass dieses System demographiebedingt langfristig nicht mehr bezahlbar sein wird, ist längst berechenbar, nämlich spätestens für die Zeit, in der die geburtenstarken Jahrgänge in Rente gehen. Sollte diese Zeit einhergehen mit konjunkturbedingt niedrigen Sozialversicherungs- und Steuereinnahmen, wird am Ende im Alter nur der noch hochwertige Gesundheitsleistungen in Anspruch nehmen können, der diese selbst bezahlen kann – oder gut privat krankenversichert ist.