Irrglaube

Wirft man einen Blick in Alten- und Pflegeheime, besteht schon heute die Situation, dass sehr viele dort nur einen Bruchteil der Unterbringung und Pflege aus eigenen Mitteln bezahlen können.

Zu gering die Rente zusammen mit dem, was in jungen Jahren angespart wurde. Bleibt also nichts anderes übrig, als den oftmals beträchtlichen Restbetrag über Sozialhilfe zu finanzieren.

Für die Betroffenen ein Segen, mit Blick in die Zukunft aber eine kritische Situation. Denn warum sollte man heute selbst vorsorgen, wenn später bei Bedürftigkeit der Staat einspringt? Diese Frage stellen sich derzeit immer mehr, vor allem die, denen Vorsorge finanziell schwer fällt. Mit der Folge, dass gar nicht mehr vorgesorgt und das Geld lieber für Konsum ausgegeben wird.

Es ist jedoch ein Irrglaube darauf vertrauen zu dürfen, dass der Staat auch in 20 oder 30 Jahren noch in der Lage sein wird, das heutige Pflegeniveau über Sozialhilfe und über die staatliche Pflegeversicherung aufrecht zu erhalten. Denn die Anzahl der Pflegebedürftigen wird über die geburtenstarken Jahrgänge nochmals stark ansteigen. Zeitgleich werden aufgrund der immer weiter abnehmenden Zahl Erwerbstätiger Sozialversicherungseinnahmen und Steuermittel fehlen, um die Transferzahlungen zu finanzieren. Je mehr Menschen also heute nicht vorsorgen, desto größer die Anzahl derjenigen, auf die immer weniger werdende Mittel verteilt werden müssen.

Die Folge: Wer nicht selbst privat vorgesorgt hat, muss mit weit weniger Leistungen des Staates als heute üblich rechnen. Das Wohnen in Alters- und Pflegeheimen nach heutigem Standard wird dann nur noch sehr wenigen möglich sein – nämlich denen, die schon heute privat vorsorgen. Es lohnt sich also durchaus!