Viel gelernt

Wer erinnert sich nicht daran: Hundertausende, vielleicht sogar Millionen Bürger ließen sich seinerzeit dazu hinreißen, erstmals im Leben Aktien zu kaufen, als Manfred Krug den Börsengang der Telekom begleitete und das Volk zum Kauf der Volksaktie motivierte.

Viel ist geschehen, seitdem, steil ansteigende Kurse mit DAX-Werten über 8.000 Zählern, gefolgt von gewaltigen Einbrüchen. Gerade Privatanleger waren dabei diejenigen, die in besonderem Maße Geld verloren haben – weil bei hohen Kursen gekauft und bei niedrigen verkauft wurde.

Viele haben sich inzwischen von Aktien oder aktienbasierten Investmentfonds abgewendet, aus Sorge, erneut Geld zu verlieren. Möglicherweise ein Fehler, denn Aktien sind nichts anderes als Unternehmensbeteiligungen und damit inflationsfeste Sachwerte.

Andere haben viel dazu gelernt, und das ist erfreulich: So hat eine aktuelle Studie (siehe DIE WELT vom 18. Januar 2012, S. 17) ergeben, dass im Jahr 2011 private Anleger vor allem dann Aktien gekauft haben, wenn die Kurse deutlich gefallen sind. So lagen beispielsweise Aktienkäufe von Privatanlagern nach dem starken Kurseinbruch im August 2011 44 Prozent über den Verkäufen im gleichen Zeitraum.

Eine gute Entwicklung, die zeigt, dass offensichtlich viele die Chancen und Risiken der Börse inzwischen weit besser verstehen, als noch vor wenigen Jahren. Beste Voraussetzung dafür, so auch Geld verdienen zu können.