Sichere Rente

"Die Rente ist sicher", so einstmals Bundesminister Norbert Blüm.

Dass er damit der Bevölkerung einen „Bärendienst“ erwiesen hat, weiß inzwischen jeder. Denn kaum eine Aussage dürfte nachweislich irreführender sein als diese.

Richtig hingegen die Aussage in der Ausgabe des aktuellen FOCUS 26/2011 (Seite 42): „Seine Rente ist sicher“, nämlich die von Norbert Blüm. Der braucht sich als ehemaliger Bundesminister tatsächlich keine Sorgen zu machen.

Die Forderung im FOCUS: „Die Rente mit 67 allein reicht nicht: Um ihren Wohlstand zu sichern, müssen die Deutschen 300 Stunden im Jahr mehr arbeiten“.

Das ist isoliert betrachtet unstrittig richtig, denn „Mehrarbeit“ führt zu höheren Einzahlungen in die gesetzliche Rentenversicherung und damit zu höheren späteren Rentenzahlungen.

Fragt sich nur, ob diese Forderung letztendlich Theorie bleibt. Denn Tarifverträge mit 45- oder 50-Stundenwochen dürften ausgesprochen schwer umzusetzen sein, zumal in Deutschland schon jetzt kaum noch Fachkräfte zu bekommen sind. Hinzu kommt, dass ein Großteil der Arbeitnehmer nicht bis 65 oder gar 67 arbeitet, sondern schon mit 60 oder 61 Jahren – aus unterschiedlichsten Gründen – aus dem Arbeitsleben ausscheidet.

Bleibt am Ende: So früh wie möglich privat vorsorgen. Denn bei allen anderen Vorschlägen für einen sorgenfreien Ruhestand ist mächtig Politik im Spiel. Und wer will sich darauf schon verlassen?