Geschlossene Fonds

Der Verkauf von geschlossenen Fonds ist zunächst einmal sicher nichts Schlechtes.

Es handelt sich hierbei aber in der Regel durchaus um vergleichsweise riskante Produkte. Viele mit dem Risiko des Totalverlustes und fehlender Veräußerungsmöglichkeit während der Laufzeit. Andere mit wackeligen steuerlichen Vorteilen, die mehrfach bereits gekippt wurden.

So war es denn auch der Verkauf geschlossener Fonds an ahnungslose Privatkunden, der gerade in den letzten Jahren maßgeblich zur Schädigung des Images des Beraterberufes beigetragen hat.

Gerne wird hierbei in den Medien auch den großen Finanzvertrieben in erheblichem Umfang Mitverantwortung zugeschrieben, nur bedingt zu Recht.

Die Fachzeitschrift finanzwelt (Ausgabe 3/2011, Seiten 114 f.) hat dies zum Anlass genommen, bei vier Finanzvertrieben – AWD, MLP, OVB und Bonnfinanz – nach der Bedeutung dieses Geschäftssegmentes zu fragen.

Alle vier vermitteln geschlossene Fonds, auch heute noch, allerdings mit geringem Anteil am Gesamtgeschäft.

Dies zeigt: Geschlossene Fonds werden offensichtlich in erster Linie von kleineren Finanzvertrieben und freien Anlageberatern vermittelt, die – noch – keinen gesetzlichen Vorschriften unterliegen.

Übrigens: Bei der DVAG Deutsche Vermögensberatung hat finanzwelt nicht nachgefragt. Logisch. Denn die Antwort wäre gewesen: Wir vermitteln keinen geschlossenen Fonds und verzichten damit bewusst auf eine Einnahmequelle, die alle anderen nutzen. Denn wir wollen unseren Kunden die mit diesen Produkten verbundenen Risiken nicht zumuten.