Eigentor

Seit Jahren sind sie rückläufig oder auf sehr niedrigem Niveau: Die bei der BaFin und beim Versicherungsombudsmann eingereichten Kundenbeschwerden.

So gingen im Jahr 2010 beim Versicherungsombudsmann 18.440 Beschwerden ein – bezogen auf insgesamt rund 440.000.000 Versicherungsverträge eine verschwindend geringe Anzahl, auch wenn die Tageszeitung DIE WELT in ihrer Ausgabe vom 27. Mai 2011 unverständlicherweise von „Jede Menge Ärger mit Versicherungen“ spricht.

Die erfreulich niedrigen Zahlen belegen: Im Großen und Ganzen sind der Service der Versicherer sowie die Beratung und die Kundenbetreuung der Vermittler zumindest so gut, dass nahezu kein Anlass zu Beschwerden bei übergeordneten Instanzen / Einrichtungen besteht.

Dies steht im krassen Widerspruch zu den aktuellen Imagewerten der gesamten Finanzbranche – ein echtes Paradoxon also.

Die Ursachen:

Einige Wenige tun alles dafür, dass all diejenigen, die ordentlich arbeiten, leiden müssen. „Budapest“ und die gerade wegen fehlender Beratungsprotokolle abgemahnten Banken lassen grüßen.

Und: In der Wahrnehmung der Bürger gibt es keine klare Trennlinie, was das Verhalten und das Image von Bankberatern, sich so bezeichnenden freien Anlageberatern mit Schwerpunkt grauer Kapitalmarkt / geschlossene Fonds, Versicherungsvertreter angeht. Falsch- und Fehlberatung in einem Segment trifft somit immer den gesamten Berufsstand der Berater in der Finanzbranche.

Niederlage durch Eigentor also – oder doch Stürmerfoul?