Blick in die USA

Gelegentlich ist ein Blick in die USA ganz interessant.

So beschäftigte sich eine Studie der US-Tochter der Allianz mit der Frage, wie es um die Altersversorgung der Bürger in den USA bestellt ist (siehe Versicherungsjournal vom 27.09.2010):

Die Frage, ob nach der Finanzkrise nun eine Rentenkrise zu erwarten sei, beantworteten 92 Prozent (!!!) der Befragten mit „Ja“. Bei Geringverdienern waren es 100 Prozent.

Viele US-Bürger glauben eher daran, vom Blitz getroffen zu werden, als dass der Staat seine Rentenzusagen verlässlich einhält. Die meisten der Befragten gehen davon aus, niemals wirklich in Ruhestand gehen zu können. Geht es um Vorsorge im Alter, ist nicht mehr – wie noch vor einigen Jahren – die Rendite das entscheidende Argument, sondern Sicherheit und Absicherung des Langlebigkeitsrisikos.

Ziemlich sicher wäre bei einer vergleichbaren Befragung in Deutschland das Bild nicht ganz so düster. Denn insbesondere die vielfältigen Formen staatlicher Förderung der privaten Altersversorgung, die es in den USA in dieser Form nicht gibt, haben dazu beigetragen, dass ein ansehnlicher Teil der Bürger in Deutschland sich im Alter nicht ausschließlich auf die staatliche Rente verlassen muss. Und weil diese Vorsorge in erster Linie über staatlich geförderte, private Rentenversicherungen erfolgt, ist auch die Sorge um das Langlebigkeitsrisiko sicherlich in Deutschland nicht ganz so ausgeprägt wie in den USA. Als Marktführer in der Riester-Rente, der Rürup-Rente und in der fondsgebundenen Lebens- und Rentenversicherung haben wir als DVAG unseren Beitrag dazu geleistet.

Kurzum: Die USA haben es versäumt, so wie in Deutschland frühzeitig die Menschen durch steuerliche Vorteile oder sonstige staatliche Vergünstigungen zu privater Altersversorgung mit Hilfe privater Rentenversicherungen zu motivieren. Stattdessen wurde die Anlage in Aktien favorisiert oder das Geld wurde – ohne die hierfür notwendige wirtschaftliche Basis – in den Kauf der eigenen vier Wände investiert. Das düstere Stimmungsbild erstaunt deshalb nicht.