Versorgungslücken weit größer?

Explosives berichtet das Versicherungsjournal in seiner Ausgabe vom 28. Juni 2010 unter der Überschrift „Lebenserwartung steigt schneller als erwartet“.

Der Beitrag bezieht sich auf eine Studie der Universität zu Köln zur Entwicklung der Lebenserwartung in Deutschland. Bislang durften wir aufgrund der Veröffentlichungen des Statistischen Bundesamtes davon ausgehen, dass die durchschnittlichen Lebenserwartungen eines heute geborenen Mädchens bei 82,4 Jahren und eines Jungen bei 77,2 Jahren liegen.

Allein schon diese Werte waren Anlass genug, den Menschen dringend zum Abschluß privater Altersversorgungs- und Pflegeversicherungen zu raten. Denn die gestiegene Lebenserwartung ist – neben der zu geringen Anzahl von Neugeborenen und der zu geringen Beitragszahlungsdauer in der gesetzlichen Rentenversicherung – der wichtigste Faktor für die stetig zunehmende Versorgungslücke im Alter in breiten Bevölkerungskreisen.

Nun kommt möglicherweise alles noch viel besser – die Menschen in Deutschland werden noch viel länger leben. Oder noch viel schlimmer, denn damit wachsen die Probleme der gesetzlichen Renten- und Pflegeversicherung weit dramatischer als bisher angenommen. Denn: Die durchschnittliche Lebenserwartung liegt nicht bei 82,4 Jahren (Frauen) bzw. 77,2 Jahren (Männer), sondern bei sage und schreibe 92,7 bzw. 87,6 Jahren, also jeweils ziemlich genau 10 Jahre darüber, so die Universität zu Köln in ihrer Studie.

Unklar bleibt im Beitrag des Versicherungsjournals, worauf diese eklatante Abweichung beruht. Offensichtlich scheint das mathematische Modell der Universität zu Köln differenzierter zu sein, wobei wohl auch Daten der privaten Versicherungswirtschaft mit eingeflossen sind. Die muss naturgemäß in privaten Lebens-, Renten-, Kranken- und Pflegeversicherungen ebenfalls mit Annahmen zur Lebenserwartung die Prämien kalkulieren. Dabei werden schon heute Puffer einkalkuliert, um dem Trend gerecht zu werden.

Bleibt als Essenz: Wenn die Berechnungen der Universität zu Köln auch nur annähernd stimmen, werden sich die Finanzierungsprobleme in der gesetzlichen Sozialversicherung weit dramatischer verschärfen als bisher angenommen. Umso mehr empfiehlt sich die Konsultation eines Vermögensberaters der DVAG Deutsche Vermögensberatung, um sich über alle Möglichkeiten für sinnvolle Vorsorge im Alter, bei Krankheit und bei Pflegebedürftigkeit zu informieren.