Internet-Vertrieb

Mit großem Interesse habe ich einen Beitrag von Herbert Fromme in der heutigen Ausgabe der Financial Times gelesen.

Die Überschrift lautet „Allianz scheitert im Internet“.
Es war klar, dass sich die Allianz vor einigen Jahren angesichts schwindender Marktanteile und mit Blick auf die Achtungserfolge anderer Internet-Anbieter diesem Thema stellen musste. Begründet wird nun der Rückzug mit dem Konflikt zwischen den Vertriebskanälen – gemeint sind die Vertreter des Unternehmens.

Das Beispiel macht deutlich, dass sich ein Unternehmen entscheiden muss: Setzt man auf die Vertriebskraft und die Servicestärke des Außendienstes oder fährt man die „Billig-Preis-Schiene“ via Internet. Beides auf einmal geht nicht, das wird am Beispiel der Allianz deutlich.

Damit ist das Internet für den Finanzvertrieb längst nicht gestorben – im Gegenteil: Bei der Deutschen Vermögensberatung (DVAG) ist es aus dem Alltag überhaupt nicht mehr weg zu denken. Allerdings nicht als Konkurrenz zu unseren Vermögensberatern, sondern als elementares Hilfsmittel für diese. Denn unsere Berater greifen seit über einem Jahr – weltweit und 24 Stunden am Tag – über das Internet auf alle Kunden-, Bestands- und Vertriebsdaten, auf die Angebotssoftware, den Terminkalender und alles weitere zu, was für die tägliche Arbeit beim Kunden oder in der Führung der eigenen Partner benötigt wird.

Es ist eben immer die Frage, wie man mit Innovationen umgeht: Versucht man sie zu nutzen, um Alternativen oder Konkurrenz im eigenen Hause aufzubauen oder werden sie genutzt, um den eigenen Außendienst zu stärken? Die Allianz offensichtlich hat eindeutig die Priorität wieder auf ihren eigenen Außendienst gelegt. Das finde ich gut, selbst wenn erstarkende Mitbewerber für uns eher von Nachteil sind. Aber der Markt ist groß…