2.000 Euro!

„Ich habe 2.000 Euro für den Abschluss meiner Versicherung erhalten.“

So wirbt eine sympathische junge Frau auf der Startseite des im Mai 2013 ans Netz gegangenen „Cashback-Maklers“.

Was steckt dahinter (siehe Süddeutsche Zeitung vom 19. Juni 2013)?

Wer eine Versicherung benötigt, gibt einige Daten ein und erhält dann per E-Mail alle für den passenden Vertrag notwendigen Unterlagen zugesandt.

Schaut man sich die Seite genauer an, stellt sich als erstes die Frage, warum das Alter und das geplante Renteneintrittsalter angegeben werden sollen. Die Frage ist schnell beantwortet: Empfohlen wird danach ohne weitere Fragen eine Riesterrente. Das Produkt scheint hier aber nicht im Vordergrund zu stehen. Viel wichtiger: Der Besucher wird sofort darüber informiert, wieviel Geld er für den Abschluss bekommen könnte. Erst eine Ebene tiefer wird dann gefragt, an welchem Produkt überhaupt Interesse besteht, z.B. an einer Haftpflichtversicherung oder einer Rürup-Police.

Die Idee mag aus Sicht des Betreibers pfiffig sein. Und der eine oder andere schließt vielleicht über dieses Portal etwas ab. Letztendlich handelt es sich aber um reinen Produktverkauf.

Eines kann das Portal somit ganz sicher nicht leisten: Eine branchenübergreifende Allfinanzberatung, in der – aufbauend auf den Zielen und Wünschen des Kunden – dessen Bedarf ermittelt und die dazu passenden Konzepte entwickelt werden. Natürlich mit dem Anspruch verbunden, dem Kunden verfügbare staatliche und steuerliche Fördermöglichkeiten zu erschließen.

Spannend auch die Frage, was geschieht, wenn ein Kunde nach Abschluss Fragen hat oder bestehende Verträge ändern will. Dann nämlich beginnt der Service. Fraglich, aus welchen Mitteln Cashback-Makler diesen bestreiten will, wenn wie behauptet 90 Prozent der Provision an den Kunden ausgeschüttet werden.

Ganz zum Schluss stellt sich dann noch die Frage: Sollte man eine Versicherung abschließen, um bei Abschluss Geld in den Geldbeutel zu bekommen oder um vorzusorgen? Möglich, dass sich der eine oder andere mit Blick auf solche Möglichkeiten in seinen Motiven verirrt.