App-solut sinnlos

Die Deutschen sind im App-Fieber. Nicht erstaunlich ist deshalb, dass die ersten Versicherer den Abschluss von Versicherungsverträgen über Apps anbieten, um so vom „Hype“ zu profitieren.

Das Problem dabei: Eine App kann nicht beraten. Und da alles ganz einfach sein muss, können vom Versicherer z.B. auch keine Informationen zum Risiko, also z.B. Angaben zum Gesundheitszustand, erhoben werden. Auch fehlt es an der Unterschrift des Kunden.

Konsequenz: Versicherungsschutz über eine App gibt es nur für ganz einfache Standard-Risiken und zeitlich eng begrenzt, also z.B. für einige Tage. Beispiele sind Auslandsreisekranken-, Ski-Diebstahl- oder Unfallversicherungen für den Besuch von Veranstaltungen (s. DIE WELT vom 6. Oktober 2014, S. 14).

Was ist davon zu halten? Nicht viel. Denn Auswertungen der Stiftung Warentest haben gezeigt, dass die bisherigen Angebote völlig überteuert und teilweise sinnlos sind. So kostet beispielsweise in einem konkreten Fall die über eine App abgeschlossene Auslandsreisekrankenversicherung für einen zweiwöchigen Urlaub mehr als eine vergleichbare Jahrespolice. Und Unfallversicherungen auf die Dauer einer Veranstaltung zu begrenzen, macht ja nun auch nicht wirklich Sinn.

Also besser auf solche spontanen, gefühlsmäßigen Schnell-Absch(l)üsse verzichten und stattdessen mit Unterstützung eines kompetenten Beraters ein schlüssiges Gesamtkonzept für Vorsorge, Versicherung und Vermögensaufbau entwickeln. Das ist am Ende in der Summe nicht nur günstiger, sondern auch intelligenter.

Beispiel: Diese Police gibt es auf wiesnschutz.de (obwohl die „Wiesnzeit“ in München schon vorbei ist)