Vorboten?

Niedrige Geburtenraten, zunehmende Lebenserwartung und abnehmende Lebensarbeitszeiten - das sind kurzgefasst die Ursachen dafür, dass unser gesetzliches Sozialsystem auf den Kollapps zusteuert und am Ende wohl nur noch durch gewaltige Steuerzuschüsse finanzierbar sein wird, die - so wie die Sozialversicherungsbeiträge - von den Erwerbstätigen und von den Unternehmen aufzubringen sind.

Ein Phänomen der Zukunft, das erst in 20 oder vielleicht 30 Jahren real sein wird, wenn die geburtenstarken Jahrgänge in Rente gehen und die niedrige Geburtenrate richtig durchschlägt?

Nein.

Weil schon jetzt in der gesetzlichen Rentenversicherung die Anzahl der Beitragszahler mit 35,7 Millionen nur noch ungefähr doppelt so hoch ist wie die der Altersrentenempfänger mit 17,7 Millionen. Wir haben in Deutschland also bereits jetzt das Verhältnis „zwei Erwerbstätige finanzieren einen Rentner“ erreicht (siehe z.B. FAZ vom 18. Juni 2014, S. 20).

Überraschend, weil dies eigentlich frühestens für das Jahr 2020 prognostiziert wurde.  Und besorgniserregend, weil exakt berechenbar ist, dass sich dieses Verhältnis in den kommenden 20 Jahren nochmals deutlich zulasten der Erwerbstätigen verschlechtern wird. Wie dynamisch diese Entwicklung ist, zeigt, dass die Anzahl der Erwerbstätigen (Beitragszahler) in  den letzten 10 Jahren um 3,2 Millionen zugenommen hat, die Zahl der Rentenbezieher hingegen um 5,9 Millionen.

Erstaunlich, wie wenig Raum die FAZ dieser Meldung mit drei kleinen Spalten gegeben hat. Bedenkt man die Konsequenzen für den Einzelnen, hätte dafür eigentlich die gesamte Seite 1 verwendet werden müssen. Um den Menschen deutlich zu machen, was auf sie zukommt. Und dass sie heute etwas gegen Armut im Alter tun müssen. Nämlich so früh wie möglich und soviel wie möglich fürs Alter vorsorgen.