Altersvorsorge im Eigenbau

Eine pfiffige Idee in der aktuellen Ausgabe der Wirtschaftswoche vom 6.Januar 2014, meint man: Da rät der Autor dem Leser, für die spätere Rente nicht bei einem Lebensversicherer eine Rentenversicherung abzuschließen, sondern stattdessen in sichere festverzinsliche Papiere zu investieren. Und siehe da: Bei der "Altersvorsorge im Eigenbau" läßt sich vermeintlich eine höhere Rendite erwirtschaften.

Die Prämisse: Es wird ein bestimmter Entnahmezeitraum für das angesammelte Kapital unterstellt und deshalb auch der folgerichtige Hinweis: „Wenn ein … Sparer … nur in sichere Anlagen investiert, kann er vorab ausrechnen, wie lange das Geld reicht.“

Stimmt. Man hätte auch schreiben können: Er kann ausrechnen, wie lange er leben darf, um nicht in Armut die letzten Lebensjahre zu verbringen. Und genau diese Frage muss sich derjenige, der eine private Rentenversicherung abgeschlossen hat, nicht stellen. Denn der darf selbst über das 100ste Lebensjahr hinaus mit der garantierten Rente zzgl. Überschußbeteiligung rechnen.

Erstaunlich, dass selbst ein Blatt wie die Wirtschaftswoche die private Rentenversicherung auf eine reines Sparprodukt reduziert und dabei deren Hauptzweck – nämlich die garantierte Absicherung des Langlebigkeitsrisikos – nicht berücksichtigt.